Die überraschende Niederlagen in der dritten Runde gegen den seinerzeitigen Tabellenletzten SCR Emsdetten II führte bei der ersten Mannschaft des SC Steinfurt zu einem etwas mulmigen Gefühl, denn nun ging es im Heimspiel gegen den SK Gescher I wieder gegen den aktuell Tabellenletzten. Sollte dies ein schlechtes Omen sein? Nein! Die Erste zeigte sich von ihrer besten Seite und schickte den SK Gescher mit einer klaren 1,5:6,5-Niederlage im Gepäck auf die Heimreise.
Der Mannschaftskampf startete mit einem Blitzremis von Helmut Stöckmann (Brett 2). Sein Gegner nahm das frühe Remisangebot sofort an. Auch Rainer Janning (Brett 4) erreichte nach knapp zwei Stunden eine ausgeglichene Stellung, so dass er das Remisangebot seiner Kontrahentin akzeptierte.
Nach den Punkteteilungen der Oldies im Team des SCS schlug nun die Stunde der jungen Spieler an den Brettern 3, 5 und 6. Zunächst erreichte Caner Bahceci (Brett 5) nach langem positionellem Spiel ein Endspiel mit einem Mehrbauern. Technisch war die Partie sicherlich nicht zu gewinnen, doch nicht erst seit dem gerade beendeten WM-Kampf wissen wir, dass Fehler passieren können. Caner Bahceci nutzte die ungenaue Endspielführung seines Kontrahenten und drohte seinen letzten Bauern in eine Dame umzuwandeln; dies ließ sich sein Gegner dann doch nicht mehr zeigen und gab auf.
Noah Plotz (Brett 6) spielte seine Eröffnung nicht optimal, konnte jedoch im weiteren Verlauf der Partie seine Figuren besser koordinieren und drängte seinen Kontrahenten in eine gedrückte Stellung. Nach einem Bauerngewinn war dann die Basis für den Bretterfolg gelegt. Nachdem Narek Kirakosyan (Brett 3) zeigte das aktivere Spiel und nachdem er die gegnerischen Gewinnversuche am Damenflügel neutralisiert hatte, wurde sein unaufhaltbarer h-Bauer zum Matchwinner.
Die endgültige Entscheidung im Mannschaftskampf war dann am Spitzenbrett dem Team-Captain Marcus Arning vorbehalten. Im Mittelspiel opferte er einen Zentralbauern, um einen Stellungsvorteil zu erreichen; diesen konnte er im weiteren Mittelspiel noch ausbauen. Es entstand ein Endspiel, in dem er leider den Gewinnweg übersah und er es so seinem Gegenüber erlaubte, in ein Remis zu entschlüpfen. Schwamm drüber, der Mannschaftskampf war gewonnen!
Die Vereinsvorsitzende Carolin Schmitz kam kurzfristig als Ersatzspielerin zum Zuge. In einem Endspiel mit einem Mehrbauern kam es zu einem seltenen „Doppelfehler“. Erst übersah Carolin Schmitz den Gewinnweg und zog statt des Königs ihren Bauern, dann machte ihr Gegner in der eigentlichen Remisabwicklung den zweiten Zug vor dem ersten und stand dann auf Verlust. In der letzten Partie des Tages kämpfte Michael Freitag (Brett 7) noch einige Zeit, um den Sieg einzufahren. Schon im siebten Zug hatte er einen Bauern gewonnen, danach baute er seine Stellung immer besser aus, doch seine Gegenspielerin verteidigte sich geschickt. Erst ein Springeropfer für vier verbundene Freibauern öffnete die Stellung und führte im Endspiel zum Sieg.
Die nächste Partie des SC Steinfurt I steht am 18.01.2024 an. Das Team muss dann bei Schach Nienberge II antreten.